Workshop „Gesundheit und Soziales“ (Prof. Dr. Claudia Müller, Prof. Dr. Christoph Strünck, Dr. Rainer Wieching, Dr. Martin Reichstein und Stephan Krayter)“Zu- und Übergänge im Sozial- und Gesundheitswesen in ländlich-industrialisierten Regionen“ Wie funktionieren Zugänge zu Versorgung und Beratung, wenn Lebensrealitäten sich verändern – und Wege weit werden? In diesem Workshop werfen wir gemeinsam einen Blick auf die Vernetzung sozialer und gesundheitlicher Dienste in ländlich- industrialisierten Regionen. Wir diskutieren, wie Kommunikation gelingt, wie digitale Lösungen sinnvoll eingesetzt werden können – und was es braucht, damit Menschen schnell die Unterstützung finden, die sie wirklich brauchen. |
Workshop „Wasserstoff“ |
Workshop „Studio Südwestfalen“ – Kooperation der Kommunen mit dem Department Architektur Thema: Stadt- und Ortsentwicklung sollte immer ein gemeinschaftliches Projekt sein. Planungsvorhaben müssen verschiedene Belange verhandeln und aus dem Vorgefundenen und den Zielsetzungen das bestmögliche Konzept entwickeln. Um Planungsverfahren demokratisch(er) zu gestalten und verschiedene Perspektiven zu integrieren, werden oftmals partizipative Formate und integrale Planungen hinzugezogen. Für verschiedene Förderprogramme ist ein integraler und partizipativer Ansatz mitunter eine Voraussetzung. Dieses Vorgehen ist deswegen so sinnvoll, da in einer kommunikativen „Phase 0“, also dem Moment, wo noch nichts festgelegt ist – kein Auftrag vergeben, kein Bagger angerollt, kein Beton geflossen ist – wesentliche Parameter eines Planungsvorhabens leichter gesteuert und die richtigen Weichen gestellt werden können. Ziel einer kommunikativen Planung ist hierbei, Zeit, Kosten und materielle Ressourcen bestmöglich einzusetzen und im Idealfall auch einzusparen. Relevanz: Damit dies gelingt und Partizipation erfolgreich durchgeführt werden kann, sind Erfahrungen in der integralen Planung sowie der Umsetzung, Dokumentation und Auswertung kommunikativer Prozesse eine Voraussetzung. In der Lehre sehen wir regelmäßig, dass sich Studierende aktiv für vergleichbare Prozesse und die Gestaltung der Stadt Siegen sowie dem umliegenden ländlich-industrialisierten Raum Süd-Westfalen einsetzen. Mit „Forschendem Entwerfen („Research by Design“) entstehen hierbei neben dem Prozesswissen differenzierte Analysen und Grundlagendaten zu den Planungsstandorten und den jeweiligen Planungsaufgaben. Dieses Wissen sowie die darauf aufbauenden Situations-Analyse und Konzepte könnten stärker genutzt werden, zum Beispiel als wichtige Grundlage für Förderprogramme (u.a. Städtebauförderung). Vor diesem Hintergrund diskutieren wir mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Städte, Ortschaften und Gemeinden aus Südwestfalen, inwiefern die Universität Siegen, in diesem Fall das Department für Architektur als intermediärer Partner Planungsaufgaben schärfen, Planungsvorhaben begleiten und letztlich Förderanträge in der Region unterstützen und vorbereiten kann. Ablauf: In der ersten Hälfte des Workshops diskutieren wir mit den Vertreterinnen und Vertretern, welche Erfahrungen sie in der Zusammenarbeit mit dem Department Architektur bereits gesammelt haben. Konnten die durchgeführten, exemplarischen Projekte in den Verwaltungen genutzt werden? Wenn nicht, woran lag es und was ist erforderlich, dass Synergien entstehen? Gibt es spezifische Aufgaben, beispielsweise in der Phase 0, welche durch Kommunen nur schwer durchgeführt werden können? Gemeinsam stellen wir zentrale Anforderungen für eine kooperative und kommunikative Projektarbeit zusammen. In der zweiten Workshophälfte diskutieren wir, ob das Know-How und die Infrastruktur des Departments Architektur zur Fortbildung von Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern, sowie von ehrenamtlich tätigen Personen in den Ortschaften und Gemeinden genutzt werden kann. Ziel dieses Austausches ist, zu untersuchen, inwiefern bei Planungsvorhaben eine projektbasierte und kooperative Zusammenarbeit zwischen Kommunen und den Lehr- und Forschungseinrichtungen des Department Architektur weiterentwickelt werden kann. |
Workshop „Ressource Wald“ (Prof. Dr.-Ing. Bernd Engel, Prof. Dr.-Ing. Mathias Wirths, Prof. Dr. rer. nat. Robert Brandt, Prof. Dr.-Ing. Martin Manns, Prof. Dr. Volker Wulf)Deutsche Wälder wurden in den letzten Jahren durch den anthropogenen Klimawandel in Form von trockenen Sommern und wärmeren Wintern extrem geschädigt (Waldzustandsbericht 2020). So sind sie u.a. von einer erheblichen Kronenverlichtung betroffen. Vor allem die Fichte, die häufigste Nutzbaumart, ist sehr stark betroffen, aber auch andere Baumarten wie Eiche, Buche oder Kiefer leiden darunter. Hitze und Trockenheit haben monokulturelle Fichtenbestände besonders anfällig für Borkenkäfer gemacht. Durch Käferschäden zwischen 2018 und 2022 sind insgesamt über 490.000 ha Waldfläche vernichtet worden (BMEL, 2023). Gleichzeitig werden lokale Wälder oft als entscheidende Komponente bei der Abschwächung des Klimawandels angesehen, da sie große Mengen an CO2 und anderer Treibhausgase binden, und somit eine wesentliche Rolle im Kohlenstoffkreislauf spielen (IUCN, 2021). Zusätzlich kommt auch der Ressource Holz eine wichtigere Rolle zu, und soll unter anderem Beton im Bau ersetzen sowie Erdöl-basierte Stoffe in der Chemieindustrie, um so Emissionen zu reduzieren. Wald erfüllt eine Vielfalt weiterer Funktionen und Ökosystemleistungen, die ebenfalls vermehrt in den Fokus rücken, wie zum Beispiel Wasserspeicherung, Erholung und Habitat für Biodiversität (MEA, 2005).Als Deutschlands waldreichste Region ist das Siegerland auf besondere Weise betroffen von diesen Herausforderungen. Wald in der Region ist größtenteils in privater Hand, was besondere Bedingungen schafft. Durch die Historie der Haubergsbewirtschaftung und der Waldgenossenschaften als besondere Eigentumsform herrscht eine enge Bindung an den Wald, die großen Kalamitätsflächen sind für viele besonders schmerzhaft. Allen Anforderungen an den Wald gerecht zu werden, ist die zentrale Herausforderung für regionale Beteiligten, wie Waldbesitzer:innen, Förster:innen, Bürger:innen und Politiker:innen, sowie wie Industrien, die Rohstoffe aus dem Wald benötigen. Dass Wald sich in seiner Zusammensetzung, Bewirtschaftung, Nutzung und Pflege ändern muss, um sich dem Klimawandel zu widersetzen und gleichzeitig vielfältige Ökosystemleistungen zu erbringen, ist größtenteils Konsens. Auch wenn es vielfältige und fundierte Konzepte zur Klimaanpassung des Waldes und seiner Pflege gibt (siehe u.a. Waldbaukonzept NRW, 2023) sowie mächtige Förderinstrumente (z.B. Extremwetterrichtlinie und das Programm Klimaangepasstes Waldmanagement), bestehen Konflikte zwischen den verschiedenen Ansprüchen, sowie Unsicherheiten bezüglich sinnvoller Maßnahmen für den Wald der Zukunft fort, und es gibt einen erheblichen Bedarf an Forschung und Unterstützung. Wichtig für die Forschung ist die gesamtheitliche Betrachtung, die vereinfacht die drei Funktionen des Waldes betrifft:
Die Universität Siegen steht als Plattform zur Koordination von transformativen Projekten für die Zukunftsfähigkeit des Waldes in Wissenschaft und Praxis zur Verfügung. Im interdisziplinären Dialog sollen bei der Veranstaltung am 17.03.2025 Leitlinien für zukünftige akademische Aufgabenfelder erarbeitet werden. Ziel ist es, die Ressource Wald ganzheitlich zu verstehen und nachhaltige Wertschöpfungsketten in ländlicher Region zu stärken und neu zu entwickeln. |